Пейзаж в поздневизантийском письме

Abstract

Der Artikel ist der Analyse der Naturschilderung (Ekphrasis) im Brief Nr. 45 Manuels II. Palaiologos gewidmet. Der byzantinische Kaiser schildert den Frühling und das Erwachen der Natur in dieser Jahreszeit. Der Brief enthält eine Beschreibung von Flora und Fauna, die reich an Einzelheiten und konkreten Momenten ist. Der Autor weicht ab von der rhetorischen Tradition der Epistolographie, in der die Naturbilder einen gängigen Gemeinplatz bilden. Die Momente, die einander ergänzen, werden zu einem Landschaftsgemälde veréinigt, das durch die Nennung von Erde, Himmel und Wasser räumliche Perspektiven erhält. Eine weitere Frühlingsschilderung ist in der Beschreibung des königlichen Vorhangs enthalten, die Manuel während seines Aufenthalts im Louvre verfasste. Das leidenschaftliche Interesse des Kaisers für den Frühling verweist auf den Einfluss der Renaissance, die sich in der spätbyzantinischen Kultur widerspiegelt, und zeugt vom persönlichen Geschmack des Kaisers.