Фанагурис, Томитуракан и «Великая Болгария»

Abstract

Auf Grund einer Analyse schriftlicher byzantinischer Quellen und archäologischer Daten nimmt der Autor an, dass Phanaguris und Tomiturakan vom 5.–7. Jh. Zentren der sie umgebenen nomadischen und halbnomadischen Bevölkerung darstellten, die sich aus Utiguren, Onoguren, Hunnogunduren- Bulgaren, Chazaren und Petschenegen zusammensetzte. Als traditionelles administrativ-politisches Zentrum im Gebiet des asiatischen Bosporos (Taman-Halbinsel) stellte Phanaguria höchstwahrscheinlich das Machtzentrum von „Großbulgarien“ dar. Doch sah das Zentrum im wesentlichen so aus, dass die bulgarische Bevölkerung in der Nähe der Stadt ein Winterlager errichtete, das sich von den üblichen „bulgarischen Städten“, von denen Mitte des 6. Jh.s noch Pseudo-Zacharias Rhetor spricht, wenig unterschied. Eine neue Qualität bestand in der Errichtung dieser neuen, bedeutenden Siedlungszentren in der Nähe von alten, obwohl in Verfall geratenen städtischen Organismen und ihrer allmählichen Verwandlung aus zeitbedingten Ballungszentren in verhältnismäßig beständige Machtzentren.