К вопросу о происхождении и смысле Мадарского горельефа

Abstract

Die gängige Meinung besteht darin, dass der Reiter, der auf den Madarischen Felsen dargestellt ist, den Triumph eines bulgarischen Herrschers, wahrscheinlich Tervels (700-721), darstellt. S. Dončev rechnete ihn religionsgeschichtlich dem Kulturbereich des Buddhismus zu und nahm weiterhin eine Beeinflussung durch Denkmäler des thrakischen Helden an. Er meinte, nicht Tervel, sondern Krum (803-814) sei dargestellt. Ž. Aladžov behauptete, dass auf den Felsen der von alien Turkvölkern verehrte oberste Gott des Himmels Tangra oder Tengri-Khan dargestellt sei. R. Rašev kritisierte Dončev, meinte aber, dass die Ansicht, es handele sich um ein Herrscherbild, nur schwer zu widerlegen sei. Der Reiter trägt ihm zufolge möglicherweise die Züge des Helden eines verlorengegangenen frühbulgarischen Epos. St. Vaklinov zog den bemalten Schild von Divastič und eine Wandmalerei mit Reiter aus Kizil zu Vergleichszwecken heran. Der Autor des vorliegenden Artikels gründet seine Annahme hinsichtlich des madarischen Reiters auf eine mittelasiatische Parallele, den sogenannten «magischen Reiter» im Britischen Museum. Er bezieht sich auf die Beobachtungen von A. Stein, N.V. D'jakonova und A. Granenwedel im Zusammenhang mit den mittelasiatischen Reiterdarstellungen und ihrer Grundlage in der persischen Folklore. Um den wahren Sinn des Felsenreliefs von Madara zu erfassen, ist es notwendig, die iranische Grundlage der mittelasiatischen Folkloretradition und den Verteidiger der Gerechtigkeit und des Gesetzes Rustam in Betracht zu ziehen.