Болгаро-византийский договор конца 1201 г. в контексте международных отношений на Балканах

Abstract

Der Artikel bezieht sich auf die Umstände des Vertragsabschlusses zwischen Byzanz und Bulgarien im Jahre 1201. Seit Beginn der Wiederherstellung eines unabhängigen bulgarischen Zarenreiches bemühte sich Konstantinopel, zuerst mit militärischer Gewalt, sodann auf diplomatischem Weg, die Herrschaft in Tŭrnovo zu neutralisieren. Schließlich unterzeichneten beide Seiten Ende 1201 oder Anfang Januar 1202 einen Friedensvertrag, in welchem Gebietsstreitigkeiten geregelt wurden. Bulgarien erhielt Konstancia, Varna und Prosek, Byzanz brachte Prilep, Pelagonia und Strumica wiederum unter seine Herrschaft. Der Vertrag von 1201 lasst sich als ein Erfolg der Byzantiner werten, der allerdings nur kurzfristig war. Auf längere Sicht hatte er tragische Folgen. Ein byzantinisch-bulgarisches Verteidigungssystem kam durch ihn nicht zustande. Da Kalojan von Seiten Konstantinopels keine voile Anerkennung zuteil wurde, erlangte er diese durch eine Kirchenunion mit Rom. Byzanz, das dadurch eines starken Bundesgenossen beraubt war, fiel bald darauf den Kreuzfahrern zum Opfer.