Из истории отечественной церковно-исторической науки: Н. А. Скабаланович

Abstract

N.A.Skabalanovič (1848-1918) ist ein russischer Vertreter der Historiographie der byzantinischen Kirche. Die biographischen Daten über ihn sind äußerst gering, die Suche nach seinem persönlichen Archiv war nicht von Erfolg gekrönt. In den Archiven von Sankt-Petersburg finden sich jedoch unter den Papieren geistlicher Institutionen Dokumente, die sich auf seine wissenschaftliche und pädagogische Tätigkeit beziehen. Als Hauptwerk unter den Büchern und Artikeln des Gelehrten erweist sich die Monographie «Der byzantinische Staat und die Kirche im 11. Jh., vom Tode Basileios' П. Bulgaroktonos bis zur Thronbesteigung Alexios' I. Komnenos», herausgegeben zu Petersburg im Jahre 1884. Sie trug dem Verfasser den Grad eines Doktors der Theologie ein. Die Monographie umfaßt die Probleme des politischen Lebens des Reiches, die Strukturen der zentralen Verwaltung, die Teilnahme des Volkes an der Wahl des Kaisers, die Funktionen der staatlichen Einrichtungen, aber auch Fragen des gesellschaftlichen und ökonomischen Aufbaus des byzantinischen Staates, Formen des Grundbesitzes und des Steuersystems. Nach den Beobachtungen des Forschers bestimmte eine äußerste enge Verbindung zwischen Kirche und Staat zusammen mit derart verschiedenen Faktoren, wie monarchisches Prinzip, freies Bauerntum und Orthodoxie, das Gesicht des Reiches im 11. Jh. Das für Byzanz grundlegende Prinzip der «Zweieinigkeit» von Staat und Kirche bedeutete Skabalanovic zufolge keine völlige Gleichheit beider Seiten. Die weltlichen Machtstrukturen waren weitaus verzweigter und vielfältiger in ihrer Funktion.