Административная политика ранней Византии: I. Антикоррупционные меры

Abstract

Die Thematik der Verwaltungsorganisation des frühbyzantinischen Staates ist wichtig für die Untersuchung einer Reihe von Problemen der byzantinischen Geschichte, für deren Lösung sich das Thema des Kampfes gegen die Korruption als richtungweisend darstellt. Im Artikel wird der Versuch unternommen, die Angaben der Quellen über Regierungsmaßnahmen gegen ungesetzliche Verhaltensweisen von Beamten vom 4. bis zum 6. Jh. unter Einbeziehung moderner Gesichtspunkte zu verallgemeinern und zu systematisieren. Die Anwendung des Begriffs «Korruption» erweist sich im vorliegenden Fall als eine zulässige Modernisierung, da der Sinn, den die Alten dem Schaden beilegten, der dem Staat durch Beamte zugefügt wurde, dem derzeitigen Begriff von Korruption entspricht. Die Betrachtung der Aktivitäten der Kaiser im frühen Byzanz führt zu verschiedenen Ergebnissen, deren wichtigstes die Tatsache ist, daß die gegen Korruption gerichtete Politik beständig andere Formen annahm. Ihr gemeinsames Merkmal jedoch bestand in einer allmählichen Vervollkommnung der traditionellen Methoden. Als notwendige Bedingung der Rationalisierung der gegen Korruption gerichteten Maßnahmen ist die Herrschaftsnachfolge im frühen Byzanz anzusehen. Als weitere Bedingung erwies sich die Strafandrohung, die im 6. Jh. systematischen Charakter annahm. Schließlich war die Einstellung des Kaisers gegenüber der Korruption von großer Bedeutung für den Kampf gegen sie.